#205: Stuck in the middle

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Stuck in the middle

Viele Unternehmen sind „stuck in the middle“. Sie sind weder so mächtig wie die großen Player noch so klein, effizient und agil wie ein Startup. Dieses Problem wird durch die Digitalisierung immer größer, denn jetzt bekommen die Unternehmen neue Konkurrenz aus drei Richtungen: Big Tech, gut finanzierte Startups sowie Content Creator. 

 1: Big Tech

Trillion Dollar Companies wie Amazon oder Google mischen mittlerweile in allen Bereichen mit. Ein aktuelles Beispiel: Apple‘s Einführung der AirTags. Die Firma Tile verkauft seit Jahren ein ähnliches Produkt, hat aber gegen Apple’s Marktposition keine Chance mehr.

 2: Start-Ups

Startups hört sich immer nach einem kleinen Team in einer Garage an. Die Startups von heute können allerdings aus dem Stand Millionen oder sogar Milliarden an Venture Capital raisen. Sie können dadurch aggressiv ins Marketing gehen und es sich sogar erlauben, über Jahre Geld zu verlieren. Außerdem können Start-Ups mittlerweile auch die besten Köpfe einstellen, denn sie bieten spannende Aufgaben, hohe Gehälter sowie Aktienoptionen. Da können andere Unternehmen schwer mithalten.

3: Influencer und Content Creator

In der heutigen Creator Economy können Influencer dank ihrer treuen Follower blitzschnell neue Geschäftsmodelle launchen und skalieren. Beispiele dafür sind Kylie Jenner mit ihrer milliardenschweren Kosmetik-Brand, oder auch Mr.Beast, der über Nacht seine Burger-Kette launchte. Diese Content Creator haben über die Jahre nicht nur eine treue Fangemeinschaft aufgebaut, sondern auch einen perfekten Distributionskanal für neue Produkte. Noch schneller geht's im Medienbereich, wo Einzelpersonen oder kleine Teams erstklassige YouTube-Channel, Podcasts oder Newsletter aufbauen damit zu Wettbewerbern für etablierte Unternehmen werden.

Beispiele für den harten Wettbewerb

Beispiel 1: Supermärkte müssen aktuell sowohl gegen Amazon Fresh antreten, als auch gegen das Start-Up Gorillas, das nach einem Jahr bereits über 1 Mrd. an Kapital eingesammelt hat. Mit diesem Kapital kann sich Gorillas jetzt aggressiv Marktanteile sichern, auch wenn sie bei jeder Bestellung Geld verlieren. Die Investoren unterstützen diesen Cash-Burn, wenn dieser zur langfristigen Marktführerschaft führt.

Beispiel 2: Der Spiegel steht im Wettbewerb mit der New York Times und Content Creatorn. Im Vergleich zur New York Times hat der Spiegel nicht die Ressourcen, um aufwändigen investigativen Journalismus zu betreiben, was auch an dem kleinen deutschsprachigen Markt liegt. Und für Themen wie Sport, Technik oder Wirtschaft ist der Spiegel auch nicht die erste Adresse, weil es für diese Bereiche unzählige Blogger gibt, die sich aufgrund ihrer Spezialisierung nicht nur besser auskennen, sondern auch eine deutlich günstigere Kostenstruktur haben.

Was müssen Unternehmen jetzt tun?

Stuck in the middle bedeutet also man hat weder die Ressourcen von den Big Playern noch die Effizienz und die Agilität der kleinen Player wie z.B. der Start ups oder der Content Creator. Da stellt sich die Frage: „Haben mittelgroße Unternehmen überhaupt noch eine Chance? Was sollen sie jetzt tun?“

Für mich ist klar: Wenn sie einfach weitermachen wie bisher, haben sie keine Chance, dafür ist der Wettbewerb einfach zu hart. Man kann jedoch sehr erfolgreich sein, wenn man sich auf die eigenen Stärken konzentriert UND gleichzeitig auch von den anderen Playern lernt. Dann hätte man das „Best of all worlds“. 

  1. Auf die eigenen Stärken konzentrieren bedeutet: den eigenen Markt und seine Kunden kennen und weiterhin hervorragende Produkte anzubieten. 

  2. Von Amazon kann man lernen langfristig und strategisch zu denken, Tech-Trends zu antizipieren und Strukturen für die nächsten zehn Jahre zu bauen.

  3. Von den Startups kann man lernen, agil und pragmatisch zu sein, Risiken einzugehen und massiv in Marketing und Marktanteile zu investieren. 

  4. Von Content Creatorn und Influencern können wir lernen, wie man mit kleinen Mitteln sehr guten Content erstellt und eine starke Community aufbaut, die dann später zu einem perfekten Distributionskanal wird, für B2C wie auch B2B.

Zusammenfassung:

Viele Unternehmen, die bis vor einigen Jahren noch in einer sehr komfortablen Position waren, sind jetzt auf einmal Stuck in the middle und haben Wettbewerb von drei Seiten: Big Tech, Startups und Content Creatorn. Viele Unternehmen bemerken diese Wettbewerber aber erst, wenn es zu spät ist.

Die gute Nachricht ist, dass ein Unternehmen sehr erfolgreich sein kann, wenn es von den Wettbewerbern lernt: strategisch wie Amazon, agil wie ein Start-Up und stark in der Content Creation wie ein Influencer.

 Was meint ihr? Was sind gute Beispiele von Unternehmen, die das Ganze gemeistert haben? Und was muss euer Unternehmen tun, um nicht Stuck in the middle zu sein? 

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